Untersuchungsmethoden / Diagnose
Die Methoden:
- Der bronchiale Provokationstest
- Allergietestung
- Blutgasanalyse / Sauerstofftherapie
- Lungenfunktionsprüfungen
- Bodyplethysmografie
- Diffusionskapazitätsmessung
- NO-Messung (Optimale Asthmakontrolle)
- Schlafapnoe-Screening
- Röntgen
- Peak-Flow-Messung
- Hygiene
Der bronchiale Provokationstest
Zeigt die Spirometrie normale Werte, obwohl ein Verdacht auf Asthma besteht, kann Ihr Arzt einen bronchialen Provokationstest durchführen.
Der bronchiale Provakationstest wird in einem beschwerdefreien Intervall durchgeführt. Er zeigt bei positivem Ausfall an, dass eine bronchiale Überempfindlichkeit besteht, die eine antientzündliche Therapie erforderlich macht.
Für den Test werden die Atemwege mit möglichen Asthma auslösenden Stoffen (Metacholin 0,33%) gereizt. Die Sekundenkapazität (FEV1) wird bei diesem Test vor und nach der künstlichen Reizung in 5 Stufen (Stufenprovokation) gemessen. Sinkt der FEV1 um mindestens 20 Prozent ab, ist eine Behandlung notwendig.
Wenn Sie Allergiker sind, dann ist es wichtig, die Verursacher Ihrer Erkrankung festzustellen, um Ihre Beschwerden wirksam behandeln zu können. Grundsätzlich kann man je nach Allergie und Beschwerdebild verschiedene Untersuchungsgänge getrennt oder auch gemeinsam wählen.
Auch wenn an ganz anderen Organen Beschwerden verspürt werden, gelingt es in den meisten Fällen, durch Hauttestungen das verantwortliche Allergen zu ermitteln. Diese Untersuchung ist schmerzlos und wird am Unterarm durchgeführt. Da bestimmte Medikamente vor dieser Testung nicht eingenommen werden dürfen, teilen Sie uns bitte alle Medikamente mit, die Sie in den letzten Tagen eingenommen haben.
Falls Sie Tiere zu Hause halten, sollten Sie das der betreuenden Medizinischen Fachangestelltin ebenfalls sagen, da dies bei der Testung mit berücksichtigt werden muss.
In bestimmten Situationen ist eine Blutuntersuchung erforderlich und zweckmäßig. Abgesehen von der Blutentnahme ist diese Untersuchung für Sie problemlos. Sie müssen hierzu übrigens nicht nüchtern sein.
In seltenen Fällen und bei besonders gearteten Allergenen kann eine weiterführende Untersuchung auch eine so genannte Provokation notwendig werden. Hierbei wird die Testlösung vernebelt und auf die Nasenschleimhaut oder direkt in die Bronchien eingesprüht. Anschließend kann man durch entsprechende Messungen feststellen, ob das vermutete Allergen wirklich für Ihre Beschwerden verantwortlich ist.
Man unterscheidet zwischen ganzjährigen und saisonalen Allergenen. Bei z.B. einer Pollenallergie ist eine Testung im Herbst zu bevorzugen.
Bitte beachten Sie auch hier die bei Terminvereinbarung evtl. schon besprochenen Anweisungen (z.B. Absetzen von Medikamenten) da das Testergebnis ansonsten verfälscht sein könnte.
Blutgasanalyse / Sauerstofftherapie
Wenn eine Bestimmung desSauerstoffgehalts im Blut bei Ihnenerforderlich ist, so kann diese Untersuchung an Blut aus dem Ohrläppchen erfolgen.
Eine Messung des prozentualen Sauerstoffgehaltes im Blut, der unblutig mit einem Pulsoximeter gemessen werden kann, ist für die Indikationsstellung einer Sauerstofflangzeittherapie nicht ausreichend, sondern dient der ersten Einschätzung (Orientierung) Ihrer Lungenleistung bzw. der Überwachung der Patienten.
Ein Wort zum Thema „Therapie mit Sauerstoff“:
Werden bestimmte Grenzwerte unterschritten, muss dem Körper deshalb Sauerstoff zusätzlich zugeführt werden, allerdings wirklich auch nur dann und das in der richtigen Form!
Sollte diese Therapie als Dauertherapie bei Ihnen notwendig sein, wird sie Ihnen durch uns verordnet und ist dann 16 – 20 Std./Tag anzuwenden.
Um feststellen zu können, wie gut Ihre Lunge arbeitet, muss eine eingehende Untersuchung Ihrer Lungenfunktion durchgeführt werden. Hierzu ist es notwendig, dass Sie eine kurze Zeit in einer Messkammer verbringen, die überwiegend aus Glas besteht und von Ihnen jederzeit problemlos von innen geöffnet werden kann.
Damit die Untersuchung möglichst einfach durchgeführt werden kann, möchten wir Ihnen erklären, welche Messungen geplant sind und wie Sie dabei mithelfen können.
Sehr wichtig ist es, dass Sie entspannt und bequem sitzen und das Messgerät mit dem Mund erreichen. Dann werden Sie eine „Nasenklemme“ bekommen, damit nicht ein Teil der Atemluft unkontrolliert über die Nase entweichen kann. Sie sollten nun das Mundstück wie einen Taucherschnorchel fest mit den Lippen umschließen, damit es ganz dicht ist und dann ruhig ein- und ausatmen.
Übrigens: Das Entfernen von Lippenstift von Mundstücken ist nicht ganz einfach und unsere Mitarbeiterinnen sind Ihnen daher dankbar, wenn Sie damit sparsam umgehen.
Eine der Untersuchungen soll zeigen, wie viel Luft in Ihrer Lunge enthalten ist und wie groß der Anteil ist, der von Ihnen maximal ein- bzw. ausgeatmet werden kann. Es ist daher notwendig, dass Sie wirklich so tief ein- und ausatmen, wie es nur geht.
Bei einer weiteren Untersuchung kommt es darauf an, dass Sie in kürzester Zeit alle Luft aus Ihrer Lunge ausatmen. Diese Untersuchung erlaubt uns Rückschlüsse darauf, ob Ihre Bronchien auch unter Stress weit genug sind. Schließlich wird auch eine Messung durchgeführt werden, bei der für Bruchteile einer Sekunde die Einatmung durch eine Klappe im Messgerät unterbrochen wird. Diese Untersuchung ermöglicht es dem Computer, wichtige Messwerte zu erhalten, die für eine Beurteilung aller wesentlichen Erkrankungen der Bronchien und der Lungenbläschen notwendig sind. Bitte erschrecken Sie deshalb nicht, wenn Sie beim Einatmen einen Widerstand bemerken. Atmen Sie einfach zügig ein und aus oder saugen Sie am Mundstück wie an einem Strohhalm und die Klappe geht gleich wieder auf.
Bitte folgen Sie den Anweisungen der Medizinischen Fachangestelltin, die Ihnen im Übrigen die einzelnen Untersuchungsschritte jeweils ausführlich nochmals erklären wird.
Bei manchen Krankheiten interessiert uns besonders, wie gut der Sauerstoff aus der Lunge in das Blut übertritt. Dies zu beurteilen, ermöglicht uns die Bestimmung der so genannten Diffusionskapazität, d.h. des Teils der Lungenoberfläche, der aktuell am Gasaustausch teilnimmt. Hierbei atmen Sie ein Analyse-Gasgemisch ein, müssen dann 10 sec. Luft anhalten und anschließend wieder ausatmen.
NO-Messung (Optimale Asthmakontrolle)
NO (Stickstoffmonoxid) wird in den tiefen Atemwegen freigesetzt, wenn dort Entzündungsprozesse ablaufen. Vor allem bei Asthma ist dieser Vorgang ausgeprägt nachweisbar.
Ist Asthma sehr aktiv und behandlungsbedürftig, liegen die Werte hoch. Gelingt es die Entzündung zu bremsen und Asthma nachhaltig zu vermindern, sinken die Werte messbar ab. Die NO-Messung bietet also eine sehr gute Möglichkeit, die Therapie z.B. mit inhalativem Cortison, eng an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. Für eine schonende Langzeittherapie ist das ein wirklicher Fortschritt. Die beispielsweise durch Allergien hervorgerufene Entzündung beim Asthma treibt die Erkrankung voran und führt zu immer stärkeren und dauerhafteren Schäden an den Bronchien. Durch Schleimlöser, Hustenmittel oder auch Bronchien erweiternde Medikamente lässt sich dies nicht beeinflussen.
Entzündungshemmende Medikamente wie z.B. inhalative Cortisonmedikamente können hervorragend genutzt werden, werden aber von vielen Patienten misstrauisch beäugt und oft zu kurz und zu niedrig dosiert eingesetzt. Die NO-Messung bietet erstmals in der Asthmatherapie die Möglichkeit, den Grad der Entzündung durch einen einfachen Atemtest zu bestimmen. Damit kann die entzündungshemmende Therapie wesentlich präziser geplant und durchgeführt werden.
Diese Methode ist erst seit kurzem verfügbar und wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Von den privaten Krankenkassen wird diese Untersuchung erstattet.
Wenn bei Ihnen eine NO-Messung geplant ist, sollten Sie zwei Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen und trinken und sich eine Stunde vorher nicht mehr schwer körperlich belasten (z.B. beim Sport).
Wir wissen heute, dass das so genannte Schlafapnoe-Syndrom häufig mit Schnarchen einhergeht. Ganz abgesehen davon, dass Schnarchen manchen Partner aus dem ehelichen Schlafzimmer treibt, kann es somit eine schwere Atemregulationsstörung anzeigen, die unbedingt behandelt werden muss. Es ist bekannt, dass vor allem Atempausen nachts außerordentlich gefährlich sein können, weil sie zum einen den wichtigen, tiefen Schlaf „zerhacken“ (fraktionieren) und zum anderen zu großen Schwankungen bei Blutdruck und Herztätigkeit führen können.
Wenn Sie schnarchen, können wir eine nächtliche Untersuchung bei Ihnen zu Hause mit einem kleinen Aufzeichnungsgerät durchführen, das Ergebnis mit einem Computer auswerten und Ihnen dann mitteilen, was zu tun ist. Wir verfügen über ein solches Gerät, was wir täglich an Patienten ausleihen. Bestätigt sich der Verdacht auf das Vorliegen eines behandlungsbedürftigen so genanntem Schlafapnoe-Syndroms, so werden wir Sie in ein Schlaflabor einweisen zur Einleitung der entsprechenden Maßnahmen wie z.B. einer nächtlichen Maskenbeatmung.
Machen Sie uns daher bitte darauf aufmerksam, wenn auch Sie oder Ihr Partner im Schlaf „sägen“.
Wenn bei Ihnen eine Röntgenuntersuchung geplant ist, dann ist der folgende Absatz für Sie von Bedeutung. Diese Untersuchung bedeutet für Sie keine Gefährdung, da nur moderne Geräte Verwendung finden, von denen eine minimale Strahlenbelastung ausgeht. Die verbleibende Streustrahlung ist allenfalls für Schwangere problematisch oder aber dann von Bedeutung, wenn bereits eine größere Anzahl von Röntgenuntersuchungen des Brustkorbs bei Ihnen erfolgt sind.
Wie gut die Aufnahmen werden, hängt auch von Ihrer Mitarbeit ab. Bitte folgen Sie den Anweisungen des Sie betreuenden Personals ganz genau. Wichtig ist vor allem, dass Sie auf Aufforderung tief einatmen und die Luft kurz anhalten bis Sie zum Weiteratmen aufgefordert werden.
Bitte bringen Sie zu jedem Termin Ihren Röntgenpass mit, damit wir die entsprechenden Untersuchungen dort für Sie eintragen können.
Sollten Sie keinen Röntgenpass besitzen, bekommen Sie selbstverständlich, wenn gewünscht von uns einen Pass ausgestellt.
Peak = Gipfel, Flow = Fluss
Besonders bei der Anfangsbehandlung des Asthma bronchiale bzw. der COPD ist es mitunter wichtig, den Krankheitsverlauf engmaschig zu verfolgen, um z.B. zu lernen, wie und wann eine Verschlechterung ausgelöst wird und wie man dann reagieren muss (z.B. bei Infekt oder bei sportlicher Belastung).
Sollten Sie hierzu ein so genanntes Peak-Flow-Gerät bekommen, bitten wir Sie, die Messung jeweils vor der Einnahme Ihrer Bronchien erweiternden Medikamente durchzuführen, den Messwert in das mitgegebenen „Tagebuch“ einzutragen und dieses bei jedem Arztbesuch mitzubringen.
Bei der Ersteinstellung oder in kritischen Phasen ist es häufig sinnvoll, die Therapie nochmals kurz abzusprechen. Wir bieten Ihnen daher an, uns das Peak-Flow-Protokoll per Fax zu übersenden und dann telefonisch das weitere Vorgehen abzustimmen. Unsere Faxnummer lautet: 05371/150051
Wenn Sie keinen Zugang zu einem Fax haben, bitten Sie doch einfach Ihren Hausarzt oder ggf. auch Ihren Apotheker darum, dass Fax zu schicken. Er wird dies sicher gerne für Sie übernehmen.
Selbstverständlich wollen wir Sie bei den für Sie geplanten Untersuchungen keinem auch noch so kleinen Risiko aussetzen. Deswegen verwenden wir ausschliesslich Einmalinstrumente bei Blutentnahmen, Injektionen und Allergietestungen.
Bei anderen Untersuchungen, etwa im Rahmen der Lungenfunktion, werden nur desinfizierte Mundstücke verwendet, die nach jeder Untersuchung ausgewechselt werden, was im Übrigen auch für Inhalationsgeräte und Sprays gilt.