Was ist eigentlich eine Allergie?
Als Allergie wird eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene) bezeichnet, die sich in typischen, durch entzündliche Prozesse ausgelösten Symptomen äußert.
Das Immunsystem hat die Aufgabe, den Organismus gegen potentiell gefährliche Einwirkungen, insbesondere Mikroorganismen, zu schützen. Dabei ist die Unterscheidung von „selbst“ und „fremd“ eine wesentliche Voraussetzung. Immunantworten gegen „selbst“ können zu Autoimmunkrankheiten führen.
Überschießende Immunantworten gegen harmlose äußere Faktoren können zu Intoleranzreaktionen des Körpers, also zu den spezifischen Allergien führen.
Die Symptome einer Allergie
Die Symptome einer Allergie können mild bis schwerwiegend und in einigen Fällen sogar akut lebensbedrohlich sein. Dabei kann es sein, dass die Symptome nur saisonal auftreten, etwa zur Zeit des entsprechenden Pollenflugs, oder dass die Symptome ganzjährig auftreten, wie z.B. bei Allergie gegen Hausstaubmilbenkot.
Allergien und Hypersensitivität können sich sehr unterschiedlich äußern:
- an den Schleimhäuten (Heuschnupfen, Mundschleimhautschwellungen, Bindehautentzündung)
- an den Atemwegen (Asthma bronchiale)
- an der Haut (Neurodermitis, Kontaktekzem)
- durch Erbrechen oder Durchfälle, besonders bei Säuglingen und Kleinkindern
- als akuter Notfall (anaphylaktischer Schock)
Allergiker können an einer Krankheitsform leiden, aber auch an Mischformen. Während allergische Symptome an den Schleimhäuten typischerweise eher akut auftreten, können Symptome wie Asthma bronchiale und atopische Dermatitis einen chronischen Verlauf nehmen.
Frühe Erkennung und Behandlung
Eine möglichst frühe Erkennung der Allergie und eine entsprechende Behandlung sind wichtig, da sich im Laufe des Lebens ein Symptomwechsel (Etagenwechsel) ergeben kann. Ein Beispiel: Säuglinge mit Nahrungsmittelallergie (typische Symptome: Erbrechen, Durchfälle, atopische Dermatitis) „wachsen“ in den meisten Fällen bis zum 5. Lebensjahr aus dieser Allergieform „heraus“ und reagieren danach nicht mehr allergisch auf Nahrungsmittel. Es besteht dann die Gefahr, dass neue Sensibilisierungen gegen z. B. Pollenallergene entstehen und vielleicht eine Asthmaerkrankung beginnt.