Kleine Schwester Nase

Die Nase: Kleine Schwester der Lunge

Obwohl Funktion und Anatomie von Nase und Lunge ganz unterschiedlich sind, bestehen dennoch wichtige Bezieh­ung­en und Abhängigkeiten.

Nase und Lunge: Eine funktionelle Einheit

Die Nase dient als wichtiger Filter und Reinigungsapparat der eingeatmeten Luft. Zusätzlich wird die Luft in der Nase er­wärmt. Das Bronchialsystem der Lunge verteilt dann diese erwärmte und gefilterte Luft auf 300 Millionen kleinster Lungenbläschen. Verbunden sind Nase und Lunge durch eine gemeinsame Schleimhaut. Nase und Bronchialsystem gehören zu einer funktionellen Einheit. So können Ent­zün­dung­en der Nasenschleimhaut auf die Schleimhaut der Lunge übergehen.

Allergie: „Asthma der Nase“

Bleibt ein Heuschnupfen unbehandelt, kann er sich leicht zu einem allergischen Asthma entwickeln. Man spricht dann von einem „Etagenwechsel“: Die allergische Reaktion tritt von den oberen in die unteren Atemwege. Ist bei der Allergie die Nasenschleimhaut entzündet und überempfindlich, so ist es dann die Schleimhaut der Bronchien. Die Grundprinzipien beider Erkrankungen sind gleich. Daher wird der Heu­schnupfen auch „Asthma der Nase“ genannt. Bis zu 50% der Patienten, die heute unter allergischem Schnupfen leiden, entwickeln innerhalb weniger Jahre allergisches Asthma.

Frühzeitige Behandlung senkt das Risiko

Wer an einer Allergie leidet oder die üblichen Allergie­symptome der Atemwege, wie eine laufende Nase, häufiges Niesen, Jucken und Kratzen im Hals oder Husten, an sich bemerkt, sollte daher frühzeitig einen Arzt, am besten einen Lungenfacharzt, den „Pneumologen“, aufsuchen. Er kann durch einen Test erkennen, auf welche Stoffe man allergisch reagiert und die nötige Therapie einleiten. Eine so genannte Hyposensibilisierung kann die Allergie „entwaffnen“. Das Risiko des Fortschreitens der Krankheit wird um 45% ge­senkt.